Mühlenviertel-Vogtland
Gebiet um den Burgstein
Das Grüne Band
Der „Eiserne Vorhang“ teilte Europa über 40 Jahre in Ost und West. Entlang des ehemaligen Grenzstreifens gab die Grenze gleichzeitig der Natur eine Atempause: Der Grenzstreifen wurde zum Refugium für mehr als 1.200 seltene und gefährdete Pflanzen- und Tierarten.
Nach dem Fall der Mauer entstand das Grüne Band. Es ist Deutschlands größter, länderübergreifender Biotopverbund. Initiiert hat es der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) im Dezember 1989. Denn im Schatten der innerdeutschen Grenze hatten sich zahlreiche Lebensräume ungestört entwickeln können und es galt, sie zu erhalten und zu schützen. So wurde es vom Todesstreifen zur Lebenslinie.
Zugleich ist das Grüne Band ein lebendiges Denkmal für die friedlich überwundene Teilung Deutschlands. Ehemalige Wachtürme und Sperrgräben, Gedenksteine sowie die Überreste geschleifter Ortschaften erinnern an die Schicksale der Menschen, die am innerdeutschen Grenzstreifen lebten oder von dort in den Westen fliehen wollten. Ziel des BUND ist es, das Grüne Band als Natur- und Kulturerbe dauerhaft zu bewahren und eine Ernennung zum UNESCO-Welterbe zu erreichen.
So leben dank des unermüdlichen Einsatzes vieler Akteure heute über 1.200 gefährdete Tier- und Pflanzenarten auf den Flächen des 1.400 Kilometer langen grünen Korridors, der sich von der Ostsee bis in den Inneren Bayerischen Wald erstreckt. In Mooren und Bachtälern, auf Bergwiesen und Heideflächen sowie in Wäldern und auf offen Wiesen finden etwa Luchs, Schwarzstorch, Braunkehlchen, Libellen und Wildbienen sowie Arnika und Orchideen einen Rückzugsraum. Als Nationales Naturmonument steht das Grüne Band inzwischen in Thüringen und Bayern unter Schutz. In Sachsen soll es demnächst soweit sein.
Wer des Grüne Band aktiv erleben möchte, kann das zu Fuß auf unseren Wanderwegen oder dem Kolonnenweg oder mit dem Rad auf dem Iron Curtain Trail - der Europa-Radweg Nr. 13 (Iron Curtain Trail), der europäische Geschichte, Politik, Natur und Kultur erlebbar macht.